Big Five-Modell: Gewissenhaftigkeit

Big Five – Teil 2: Gewissenhaftigkeit

Jeder Mensch ist einzigartig; ein einmaliges wunderbar gestaltetes Geschöpf. Psychologen sind dennoch auf der Suche nach gleichen Merkmalen in einer Persönlichkeit. Mit dem Big Five-Modell lassen sich Persönlichkeitsmerkmale unabhängig von Kultur, Religion und Sprache beschreiben. 

Da das Persönlichkeitsmodell Big Five-Modell im englischsprachigen Raum entwickelt wurde, wird es auch das OCEAN-Modell genannt. Denn es beruht auf den Hauptfaktoren

  • Openness (Offenheit für Erfahrungen)
  • Conscientiousness (Gewissenhaftigkeit)
  • Extraversion (Extraversion)
  • Agreeableness (Verträglichkeit)
  • Neuroticism (Neurotizismus)


Nach der Offenheit möchte ich nun das zweite Persönlichkeitsmerkmal des Big Five-Modells, die Gewissenhaftigkeit vorstellen. Die Gewissenhaftigkeit, oft auch Perfektionismus genannt, beschreibt den Grad der Selbstkontrolle, die Genauigkeit und Zielstrebigkeit. Menschen mit einem hohen Grad an Gewissenhaftigkeit besitzen ein hohes Maß an Selbstdisziplin, gehen methodisch vor und haben Ausdauer und Beharrlichkeit. Sie können Ziele formulieren und durch die gute Organisation und Planung erreichen sie ihre Ziele und sind oft sehr erfolgreich in ihrem Beruf. Sie gelten im Allgemeinen als verantwortlich und zuverlässig. Gewissenhafte Menschen besitzen eine gute Impulskontrolle, Ehrgeiz und damit verbunden auch Selbstbewusstsein.

Subfaktoren der Gewissenhaftigkeit sind die Kompetenz, die Ordnungsliebe, die Pflichtbewusstsein, das Leistungsstreben, die Selbstdisziplin und die Voraussicht. Ist der Faktor Gewissenhaftigkeit bei einer Person schwach ausgeprägt, ist sie unbekümmert und nachlässig; im Gegenteil handelt sie effektiv und ist organisiert.

Was ist das Gewissen?

 

Das Gewissen wird oft als moralische innere Haltung bezeichnet. Das Gewissen ist ein Teil des menschlichen Bewusstseins und zeigt auf, wie man urteilen soll oder mit anderen Handlungsweisen übereinstimmt und ob etwas richtig und stimmig, gut oder böse, richtig oder falsch ist. Im Wissen auf denkbare Folgen, wird Verantwortung für das Denken, Fühlen und Handeln übernommen. Ein gutes und reines Gewissen führt zu einem Glücksgefühl.

Big Five – Modell: Weshalb ist Persönlichkeitsentwicklung so wichtig?

 

Die Entwicklung ist fortwährend, der Wandel ist stetig. Bei der Persönlichkeitsentwicklung geht es nicht um Erneuerung oder um ein neues Ich, sondern um Reifung, Wachstum und Stärkung. Zur Entwicklung ist die Selbsterkenntnis, Selbstakzeptanz und die Bereitschaft zur Veränderung des Selbst wichtig. Ziel ist es, das Individuum zu einem handlungsfähigen und unabhängigen Menschen zu entwickeln. Einige Faktoren begünstigen die Persönlichkeitsentwicklung, wie zum Beispiel das Erbgut, das Temperament, aber auch Werte, Motive, Interessen, Ängste und Erwartungen. Wichtig ist es, offen zu bleiben für Neues, Gewohnheiten zu hinterfragen und aktiv in neue Verhaltensweisen zu ändern.

 

copyright: Anita Schmitt