Grüne Veranstaltungen

Die Erde wird wärmer, Gletscher schmelzen, der Meeresspiegel steigt, die Klimazonen verschieben sich. Dies sind keine Horrorzenarien aus Film und Fernsehen, das ist unsere Wirklichkeit und es betrifft nicht die anderen, es betrifft dich und mich.

Es gilt auch im Veranstaltungswesen bewusster hinzuschauen und einen Beitrag zur Reduzierung der Belastung bis hin zur Ökobilanz und einer CO2-freien Veranstaltung zu leisten. Erstrebenswerte wären sogenannte „Grüne Veranstaltungen“ mit einem neutralen CO2-Ausstoß.

Was ist eine Ökobilanz von Veranstaltungen? Eine Ökobilanz analysiert möglichst umfassend den gesamten Produktlebenszyklus und die zugehörigen Auswirkungen einer Veranstaltung und bewertet die vor, während und nach dem Lebensweg und dessen Zusammenhang stehende Stoff- und Energieumsätze und die daraus resultierende Umweltbelastungen. Umweltbelastungen können so vielseitig wie die Veranstaltung selbst sein. Beispiele sind unter anderem die An- und Abreise, Transporte, Veranstaltungsort und Hotels, Catering, Kommunikation und Marketing.

Welche Vorteile bringt eine Ökobilanz? Die Regenerationskraft unserer Natur ist erschöpft und der Treibhauseffekt ist nur noch durch einen radikalen Verhaltenswandel zu beeinflussen. Nachhaltiges ökologisches Wirtschaften ist eine gesellschaftliche Herausforderung und eine Verpflichtung gegenüber unserer nächsten Generation. Kurzfristig bringt eine “grüne” Veranstaltung Einsparpotentiale von Ressourcen, Kostenersparnis, Werbung als klimafreundliche Veranstaltung und evtl. einen Wettbewerbsvorteil.

Die Vorgehensweise könnte sein:

Istanalyse minus Maßnahmen zur Vermeidung von Umweltbelastungen ergibt die Bilanzierung. Die bilanzierten Umweltbelastungen werden kompensiert.

Wie erstellt man eine Istanalyse? Zuerst schaut man einmal den gesamten Lebenszyklus der Veranstaltung an. Er beginnt bei dem Konzept und hört bei der Nachbereitung/Auswertung auf. Ein Schwerpunkt der Umweltbelastungen liegt meist bei der An- und Abreise der Teilnehmer. Befragungen der Teilnehmer geben einen Hinweis auf die gefahrenen Kilometer und die genutzten Beförderungsmittel. Darüber hinaus müssen unter anderem der Energie- und Materialverbrauch und die Belastung durch das Marketing etc erfasst werden.

Als nächstes erfolgt eine Betrachtung der Belastungen. Ein Katalog zur Vermeidung von Umweltbelastungen wird erstellt. Grundlage könnte hierfür der Leitfaden für nachhaltige Organisation von Veranstaltungen des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit geben. Einzelne Maßnahmen können sofort umgesetzt werden und führen gleich zur Reduktion, z.B. das Veranstaltungsticket der Deutschen Bundesbahn.

Nun erfolgt die Bilanzierung der Umweltbelastungen. Anerkannte Institute sind zum Beispiel atmosfair oder CO2OL. Diese Institute stehen für Glaubwürdigkeit, Unabhängigkeit und Akzeptanz. Diese Institute schlagen auch Projekte zum Ausgleich vor. Vorschläge zur Kompensierung können jedoch auch gemacht werden.

Grüne Veranstaltungen – weil wir gerne noch so weiterleben möchten.

Autorin: Anita Schmitt