10 Tage Portugal – Ein Reisebericht

Ostern in Portugal: Lasst mich von einer Reise nach Portugal erzählen, die ich erlebt habe.

Die Reise begann am Karfreitag, als unserer Tochter Johanna um die Mittagszeit in Bad Kissingen ankam. Wir genossen ein köstliches Lachs-Mittagessen und diskutierten, ob wir uns sofort von Burkard zum Flughafen nach Frankfurt fahren lassen sollten oder erst um 14 Uhr. Unser Abflug war für 19:40 Uhr geplant, das Boarding um 18:50 Uhr. Schließlich fuhr uns Burkard gegen 13:30 Uhr nach Frankfurt und wir passierten die Sicherheitskontrolle. Mein Koffer wurde einem Sprengstofftest unterzogen. Positiv, kaum zu glauben, nun hieß es alles auspacken. Vor unserem Flug genossen wir noch Hummus und Burger sowie einen Aperol Spritz.

Als wir in Lissabon landeten, war es Nacht und der Anflug war beeindruckend. Wir konnten alle Sehenswürdigkeiten wie Miniaturwelten unter uns sehen. Eine junge Frau empfing uns am Flughafen und führte uns zu unserem Shuttle zur Autovermietung. Dort erhielten wir einen Peugeot 2008 und fuhren über eine große Brücke zu unserem Hotel.

Leider stellten wir fest, dass der Hotelparkplatz zu eng war und es keine Parkplätze gab. Wir parkten unser Auto schließlich auf der Straße und checkten in dem B&B ein. Am nächsten Tag genossen wir das Frühstück im Hotel und fuhren in Richtung Sines.

Unterwegs hielten wir bei einem Lidl-Supermarkt an, um einige Einkäufe zu erledigen. Danach besuchten wir eine schöne Beach-Bar „Magic Kaktus“ und machten einen langen Spaziergang am Stand mit viel Sonne und Wind. Wir fühlten uns jetzt schon so frei und glücklich. Was so ein bischen blauer Himmel, Wellen und Sonne doch ausmachen. Dann ging es weiter nach Porto Covo, wo wir eine Sonnenbrille kauften und zum ersten Mal „Krabbe“ probierten. Mir war für diesen Urlaub wichtig: Frische Luft, gutes frisches Essen, Bewegung, genug zu Trinken und gemeinsam etwas erleben. Auf der Suche nach Flipflops kauften wir schließlich auch ein Strandtuch und aßen Himbeeren auf den Klippen. Wir fuhren weiter zum Utopia Guesthouse in Aljezur und genossen den Sonnenuntergang, auch wenn wir ihn nur von der Pizzeria aus sehen konnten.

Am Abend kontaktierten wir Freunde in Portugal und verabredeten uns für Ostermontag. Es war ein wunderschöner erster Tag in Portugal, der uns viele neue Erfahrungen bescherte und uns mit der Schönheit Portugals vertraut machte.

Ostersonntag in Portugal

Am Ostersonntag begann unser Tag mit einem leckeren Frühstück auf der Terasse des Guesthouse. Das Utopia Guest House ist sehr einfach, aber auch künstlerisch gestaltet und wird liebevoll geführt. Zu Ostern waren Wanderer und junge Familien, eignet sich aber für jedermann. Danach machte wir uns auf den Weg zum Fisherman’s Trail in Odeceixe, um die wunderschöne Landschaft der Algarve zu erkunden. Nach kurzer Zeit konnten wir verstehen, weshalb so viele Menschen diesen Weg gehen. Der Blick aufs Meer, das Grün und die Blumen, die schmalen Wege. Der Hinweis auf hohe Wanderschuhe war aber auch klar, teils ist der Weg sehr sandig. Nach einer dreistündigen Wanderung kehrten wir im Restaurant ODX ein und genossen eine köstliche Mahlzeit. ODX liegt im Herzen von Odeceixe valley. Ich war wieder mal erstaunt, wie Johanna diese tollen Lokation findet. Ach habe ich schon erzählt, ich habe ja eine Pauschalreise gebucht, so würde es Johanna beschreiben. Sie organisierte alle Unterkünfte, plante die Route und Sehenswürdigkeiten, wählte die Restaurants und sogar meist das Essen, welches wir uns teilten. So schön, gerade wenn man selbst so busy zuvor ist. Anschließend besuchten wir das Brotfest in Odeceixe und stiegen hoch zur Windmühle, bevor sie zum Strand Monte Clereco fuhren. Ein wundervoller weiter Strand mit hohen Wellen, breit und still, fast unberührt. Die Sanddünen und das Meer erinnerten an Südafrika. Also dieser Strand ist definitiv ein Besuch wert. Wir genossen den Strand, die Sonne und die Wellen. Zum Fotografieren und Filmen ging ich ins Wasser und wurde von den Wellen so überrascht, dass meine Bermuda-Short pitschnass war. Aber Sonne, Wärme und Wind trockneten sie in wenigen Minuten. Zurück im Guesthouse angekommen schrieben wir, oder sollte ich besser sagen, malten wir unseren Gruß ins Gästebuch. Da es so spielerisch kindlich war, wurde es ein Eintrag ohne Namen. Also falls ihr einen Verweis auf „Jeder ist ein Künstler“ findet, das waren wir. Abends gingen wir zum Thai essen und hatten wohl das schärftste Gericht, dass es auf der Speisekarte gab. Selbst kaltes Wasser und Brot half nicht gegen das Brennen auf den Lippen.

Ostermontag in Portugal

Am Ostermontag trafen wir uns um 10 Uhr in Maria Vinagre mit unserem Bekannten, der uns mit seinem Jeep abholte. Zusammen besuchten wir ihr wunderschönes Haus in den Bergen. Der Weg dorthin fühlte sich an wie auf einer Safari, über Schlaglöcher, Feldstraßen, Sandwege und Kies ging es bergauf. Bei unseren Freunden war es sehr schön. Sie sind wunderbare Gastgeber und haben sich ein Paradies geschaffen. Nachdem wir zurückgefahren waren, machten wir einen Spaziergang über die Felsklippen barfuß zum Bodeira Beach. Dort war es sehr windig und kühl, so das wir nicht lange blieben. Die Weiterfahrt erfolgte durch die Prärie bis nach Lagos, wo wir in der Villa Boho ankamen und das Auto parkten. Zum Abendessen gingen Johanna und ich in ein pordugisisches Restaurant und probierten einheimisches Schwarzbier, Sangria und in einer weiteren Bar einen Mojito und Basil Sour.

Lagos

Am Dienstag begann der Tag mit Waschen und Kaffeetrinken, bevor wir an einer Dolphin Tour von Seafari teilnahmen. Mit Speedboot ging es weit auf den Atlantic hinaus und tatsächlich, wir sahen Delfine in ihrem Lebensraum springen. Danach kehrten wir am Pier in einem Restaurant ein und genossen ein leckeres Ei-Sandwich sowie ein Steak-Sandwich und tranken einen leckeren Sangria, denn diesen haben wir für uns entdeckt. Gerade die grüne Variante mit grünem Wein ist so spritzig und lecker. Dann liefen wir zu Fuß durch die Stadt und verbrachten einige Zeit auf einer Bank, im Hintergrund spielte ein Kinderkarussell, bevor wir zur Wohnung zurückkehrten und Zeit am Pool verbrachten. Sonne satt bei 24 Grad, während zu Hause es seit Tagen nur regnete und mindestens 10 Grad weniger waren. Zum Abendessen gingen wir ins Restaurant Callhou und aßen eine Cataplana, ein protugiesiches Fischgericht aus einem Kupfertopf und zum Nachtisch gab es eine Almond Tarte. Übringes, der Hauswein dazu, war auch recht lecker.

Am Mittwoch begann unser Tag mit einem leckeren Frühstück bei „Black and White“ in Lagos, bevor wir uns auf den Weg nach Obidos machten. Das hieß, Autobahn fahren, zwischendrin tanken, ca. 400 Kilometer vom Süden in den Norden. Die Fahrt war gefühlt endlos lang, obwohl es nur vier Stunden waren. Es war unser erster Tag mit schlechtem Wetter. In Obidos angekommen, zeigte sich die schöne Stadt nicht von der schönsten Seite. Grau der Himmel, kalt und windig, war es uns dann nicht danach aus dem Auto auszusteigen. So sind wie weiter gefahren um unser Ferienhaus in Nadadouro zu beziehen. Ein Traum von Haus mit separatem Fitnessraums, Whirlpools und der Sauna. Nach dem Einkaufen haben wir ein besonders schönen Abend in einer Armenischen Vinothek in der Nähe von Caldas da Rainha verbracht. Es hieß „Geo Wine & Supra“. Nicht nur die Winzerin, sondern auch die Weine und einheimische Köstlichkeiten waren ein Traum. Für unsere Geburtstagskinder in Lissabon kauften wir auch gleich zwei Flaschen Wein.

Nazare und Peniche

Am Donnerstag haben wir nach dem Frühstück eine malerische Fahrt nach Nazare gehabt, bevor wir einen Spaziergang zum Surfmuseum unternommen haben. Obwohl die Monsterwellen nicht zwanzig Meter hoch waren, sondern nur zwei Meter, war es beeindruckend an diesem Platz gewesen zu sein. Später fuhren wir nach Peniche und genossen ein leckeres Fischgericht mit einer herrlichen Aussicht. Plötzlich kam Johanna auf die Idee eine Wanderung zu machen, rund um Peniche auf der Halbinsel. Es wurde die schönste Wanderung, die ich je an einer Küste unternommen habe. Es ging über Klippen, Felsen, auf Sand und Stein, am Leuchturm vorbei und erkundeten Peniche. 12,4 km, der Trilho: Escarpas de Peniche. Zum Schluss sind wir dann eingekehrt in einem Kaffee und sündigten einen Schokokuchen. Auf dem Weg zu unserem Ferienhaus haben wir am Strand Halt gemacht um noch einen wunderschönen Sonnenuntergang zu erleben.

 Sintra

Am Freitag sind wir dann nach Sintra gefahren. Um 11.00 Uhr begann unsere Freewalking Tour mit dem englischsprachigen Geschichtslehrer Franzeco. Er führte uns durch die sinnliche und schöne Altstadt von Sintra. Der Ort wurde bereits von den Mauren beprägt und dann von den portugiesischen Königen und Adeligen besucht. Ein Ort mit vielen Schlössern und jahrhundertealsten Palästen, aber auch wundervollen Gärten. Obwohl es bei deinem Besuch des Pene Palastes zu lange Schlangen gab, haben wir das Beste daraus gemacht, sind zu Fuß den Berg hinunter gestiegen haben ein wunderbares Essen in einem Michelin-Sternen-Restaurant genossen. Nach dem Tanken haben wir das Auto in Lissabon abgegeben. Damit ging unser Roadtrip durch Portugal zu Ende.

Am Abend trafen wir uns mit einer Freundin von Johanna bei Mezze, einem syrisches Restaurant. Maricarmen lud uns dann noch in ihre Wohnung ein, bevor wir in unsere Wohnung unseres Ferienhauses zurückkehrten. Ach ja, in Lissabon kann man sehr gut mit Uber fahren.

Lissabon

Bereits ganz früh packte Johanna ihre Sachen zusammen um mit ihren beiden Freundinnen einen Hackerthon zu besuchen. Hier handelte es sich um einen Event, an dem „Young Potentials“ gemeinsam an verschiedenen Projekten arbeiten. Ich startete dann alleine umLissabon zu entdecken. Erst einem habe ich mich absetzen lassen auf der Praca do Comercio, um dann entlang der Straßenbahn 28 den Berg zum Catelo de Sao Jorge hochzusteigen. Ein kleiner Stopp auf dem Balkon über den Stadtteil Alfarma, musste ich machen, da von dort pordugisische Musik erklang. Oben angekommen sah ich schon die Warteschlange um ins Castello zu kommen. Das ist ja immer nichts für mich, da verzichte ich lieber und so wanderte ich wieder bergab in den Stadtteil Baixa zum Aufzug Santa Justa, zur Pink Street, Time Out Market Lisboa und dann ging es weiter um Street Art zu entdecken. Einige wenige Kunstwerke habe ich gefunden. Und immer wenn eine Pause notwendig war, stieg ich in die Hop-On/Hop-Off Bustour traditionell und mordernes Lissabon. Ein erfüllter Tag ging zu Ende. Heute schlief ich alleine im Airbnb.

 

Am Sonntag fuhr ich sehr bald in die Stadt um das Hieronimus-Kloster zu besuchen. Ein Tipp: Wenn man kurz nach 09.00 Uhr und somit vor dem Einlass um 09.30 Uhr dort ist, hat man den Vorteil vor den Bussen und langen Warteschlangen in das imposante Klostergebäude zu gelangen. Tja, manchmal stimmt es „Der frühe Vogel fängt den Wurm“. Nach meiner Besichtigung warteten schon mehrere hundert Menschen auf den Einlass. Weiter ging es zur Statue Padreo dos Descobrimentos am Ufer des Tejo mit Blick auf die Hängebbrücke Ponte 25 de Abril. Das war so schön, dass Wasser glitzerte in der Sonne und die Boote glitten über den Fluss. Am Hafen vorbei war es wohl der schönste Spaziergang am Wasser zum Torre de Belem, urspünglich ein Leuchtturm. Johanna war an diesem Tag mit ihren Freundinnen am Strand reiten, ein Geburtstaggeschenk für die beiden. Nun meldete sie sich und ein Zusammentreffen in Lissabon war wieder möglich um dann am Fluß noch einen Cocktail zu trinken und im Time Out Market ein Eis zu essen. Zusammen fuhren wir dann mit einem Uber zurück zu unserer Wohnung, duschten und ruhten uns aus, bevor wir Abends in unserem Stadtteil noch essen gegangen sind. Dann war es auch schon wieder für Johanna an der Zeit sich fertig zu machen, denn mit ihrer Freundin feierte sie in deren Geburtstag hinein.

 

Am nächsten Tag fuhren wir dann gegen 11.00 Uhr zum Flughafen, checkten ein und frühstückten bei Pauls. Am Abend landeten wir in Frankfurt. Da Johannas Koffer aufgegeben wurde aufgrund des begrenzten Handgepäcks, mussten wir ein wenig warten. Wir fuhren mit dem Zug nach Würzburg, dort wartete Burkard auf mich, da der Zug nach Schweinfurt ausgefallen war und ich sonst nicht mehr nach Hause kommen wäre.

 

Von Karfreitag, den 7. April bis Montag, den 17. April 2023 waren wir in Portugal. Wir erlebten die Schönheit dieses Landes und genossen in vollen Zügen die kulinarischen Genüsse. Wir waren begeistert von der Offenheit und Freundlichkeit der Menschen und dem entspannten Umgang miteinander, über alle Kulturen hinweg. Diese Erlebnisse alle mit meiner Tochter teilen zu können, ist ein wahres Geschenk gewesen und erfüllt mich mit Dankbarkeit.

Portugal Küste