Spielerisches Kennenlernen

Oberbürgermeisterkandidaten Dr. Dirk Vogel und Gerhard Schneider zu Gast beim Neubürgerstammtisch

Die Oberbürgermeisterkandidaten Dr. Dirk Vogel und Gerhard Schneider waren am 20. Februar 2020 zu Gast beim monatlichen Treffen der Neubürger. Genau vor sechs Jahren wurde das Treffen für die zugezogenen Bürger der Stadt Bad Kissingen von Dr. Elisabeth Müller und Anita Schmitt ins Leben gerufen. Seitdem finden sich immer am dritten Donnerstag im Monat zwischen vierzig und achtzig Menschen zusammen, um sich zu vernetzen und mehr über Bad Kissingen zu erfahren. Dazu laden die Initiatorinnen stets Gäste aus Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Kunst ein, die sich, ihre Arbeit und ihr Wirken in Bad Kissingen vorstellen.

Im Rahmen des Neubürgerstammtisches fand das erste Aufeinandertreffen von zwei Kandidaten für die Wahl zum Oberbürgermeister der Stadt Bad Kissingen im Rahmen des Neubürgerstammtisches in der Bildungsstätte Heiligenhof statt. Moderiert von Dr. Elisabeth Müller beantworteten beide Fragen, die die Gäste zu Beginn der Veranstaltung eingereicht hatten. Dabei kam das Spielen nicht zu kurz. Zuerst durften Vogel und Schneider würfeln. Die Anzahl der Augen bestimmte die Reihenfolge der auf drei Minuten limitierten Zeit für die Antwort. Das Ende der Redezeit zeigte der Klang einer Zimpel an. Themen waren Öffentlicher Nahverkehr, Busbahnhof, Denkmalschutz, Städtische Immobilien, ärztliche Versorgung, Parkplatz, bezahlbarer Wohnraum in der Innenstadt, Straßen und Verkehr, Pflegeplätze, Unternehmensansiedlung, Beteiligung der Jugend und Angebote für junge Menschen, Kindergartenplätze, Leerstände, und vieles mehr.

Themenvielfalt der Fragen mit Auszug aus den Antworten

Gerade die ärztliche Versorgung lag den neu zugezogenen Bürgern am Herzen und war eine Frage nach dem Beheben des Ärztemangels wert. Beide Kandidaten waren sich einig, Versorgungsengpässe dürfen nicht passieren und liegen aber bereits in manchen Bereichen vor. Schneider verfolgt die Idee einer Standortinitiative zum Gewinnen junger Ärzte in Kooperation mit dem Landkreis. Vogel möchte selbst aktiv in der Ansprache unter den Absolventen des Jack-Steigenberger-Gymnasiums werden. Bei der Antwort nach der Instandsetzung der Straßen verwies Vogel auf die Prioritätenliste, die es seit kurzem gibt und Schneider würde mit mehr städtischem Personal und dadurch geringeren Finanzaufwand sanieren wollen. Bei den Pflegeplätzen, ob ambulant oder stationär ist Bad Kissingen gut aufgestellt. Vogel verwies dabei auf eine Studie und Schneider wünschte darüber hinaus einen weiteren Ausbau der Telemedizin als Sicherheit für den Menschen. Eine Frage war die Steigerung der Attraktivität für die Ansiedlung von neuen Unternehmen. Schneider würde die Gewerbe- und Industrieflächen, die nicht in ausreichender Zahl vorhanden sind, durch eine interkommunale Zusammenarbeit ausbauen. Er baut dabei auf die direkte Kommunikation mit den Unternehmen und würde das Potential des Oberzentrums Bad Kissingen-Bad Neustadt ausschöpfen. Vogel setzt auf eine klare Innovationsstrategie für die Unternehmen mit Hilfe eines Clustermanagements. Er würde Albertshausen II wieder angehen und darüber hinaus weitere Gewerbeflächen schaffen. Die Frage nach den jüngsten Bürgern der Stadt Bad Kissingen kam mit der Frage nach den fehlenden Kindergartenplätzen auf. Schneider brachte an, dass bereits ein Projekt für neue Betreuungsplätze in Planung sei, verwies auf die lange Planungs- und Bauzeiten uns sah eine schnelle Lösung für zusätzliche Plätze durch beispielsweise Betriebskindergärten. Vogel wollte ebenfalls die Berufstätigkeit beider Elternteile fördern und benannte die Notwendigkeit eines ordentlichen Projektmanagements bei der Umsetzung einer neuen Einrichtung unter der Trägerschaft der katholischen Kirche. Bei der Frage nach der Behebung der Leerstände in der Stadt ging ein Raunen durch den Saal. Mit den Eigentümern in die Kommunikation gehen um die leerstehende Gebäude zu reaktivieren, sowie Investoren zu werben war Schneider wichtig. Eine Zusammenarbeit mit dem Stadtmarketing Bad Kissingen wäre dabei die Basis, sagte Scheider. Vogel wünschte sich zudem eine frühzeitige professionelle Betreuung der kleineren Pensionen um Leerstände zu vermeiden. Ein weiterer Schwerpunkt waren die Fragen nach der Verschönerung oder Verlagerung des Busbahnhofes und des öffentlichen Nahverkehrs im Allgemeinen. Schneider und Vogel sprachen sich beide klar für die Erhaltung des Busbahnhofes am Berliner Platz aus. Vogel regte an, die vielen Förderanträge die es in dem Bereich gäbe zu bündeln und sieht für die Stadtteile den Einsatz einen bedürfnisorientierten Familienbusses. Die Neubürger fragten ebenfalls nach bezahlbarem Wohnen in der Innenstadt, sowie nach einer Lösung für die fehlenden Parkplätze. Schneider bestätigte, mit der möglichen Auszeichnung als Weltkulturerbe komme es zu mehr Verkehr und der Bedarf an Parkplätzen nimmt zu. Als Lösung sieht er ein kleines Deck auf den Tattersall und weiteren Parkplätzen in der Au. Beim Preis für Wohnraum in der Innenstadt verwiesen beide Kandidaten auf die Kräfte des Marktes, und somit auf Angebot und Nachfrage, welche den Preis bestimmen. Zum Schluss stellte Anita Schmitt die sogenannte 100-Tage-Frage, das heißt, was würden sie in den ersten 100 Tagen umsetzen. Schneider würde die neue Altstadt, den Berliner Platz und die Instandhaltung der Straßen mit eigenem Personal in Angriff nehmen. Vogel würde ein Mailing an die Absolventen des Jack-Steigenberger Gymnasiums senden und Engagierte für Bad Kissingen gewinnen wollen, sowie eine eigene Geburtenstation im Elisabeth Krankenhaus wieder im Konsens mit der Klinik und weiteren Mitstreitern einrichten wollen. Im Anschluss an die moderierten Fragen und Antworten blieb Zeit für das Kennenlernen im persönlichen Gespräch.

Vorankündigung Neubürgerstammtisch im März 2020

Der nächste Neubürgerstammtisch findet am 19. März 2020 um 19:00 Uhr in der KissVino, Regionalvinothek im Alten Rathaus am Marktplatz, im 1. Stock statt. Ebba-Karina Sander, Gründerin und Geschäftsführerin der Ayurveda Gesundheitszentren Deutschland wird über sich, über die beiden Ayurveda Gesundheitszentren in Bad Bocklet und Bad Kissingen und über die Ayurveda-Naturheilkunde als Behandlungsalternative bei chronischen Erkrankungen sprechen.