Was tun, wenn nichts zu tun ist

Was tun, wenn nichts zu tun ist…

Was tun, wenn nichts zu tun ist – 10 Tipps gegen Langweile zu Hause

Von 100 auf Schrittgeschwindigkeit heruntergebremst, dass hinterlässt in der Regel spuren. So ungefähr glaube ich mich zu fühlen, wenn nun die äußeren Umstände wie Krankheit oder Quarantäne oder beides mich in das häusliche Umfeld zwingen. Man könnte doch annehmen, dass es genug Unterhaltungsmöglichkeiten gibt und ich gebe es zu, manchmal weiß ich dann nichts mit mir anzufangen. Ich würde mich eher als Macherin bezeichnen, die schon genießen kann, aber gerne freiwillig, und nicht verdammt zum Nichtstun. So ganz in meiner Reflexion zu Hause muss ich erkennen, ich verbinde „leben“ mit „tun“ und fühle mich nicht sehr wohl beim „nichts tun“. Langeweile zu überwinden kann manchmal kompliziert sein, aber es gibt unzählige Möglichkeiten. Also ich gehe mal auf die Suche.

  1. Schreiben

Wann habt ihr das letzte Mal einen Brief handschriftlich verfasst oder eine schöne Karte jemanden gebastelt und geschickt? Denkbar ist auch, jeden Tag festzuhalten und so ein Buch über sich zu erstellen. Viele schreiben nur das Positive in ihrem Leben auf und nennen es dann Glückstagebuch. Schreiben – Jetzt ist die Zeit reif dafür. Zudem bietet Schreiben viele Vorteile. Man lernt seine Gefühle durch das Ausdrücken der Gedanken kennen. Schreiben befreit, es ist wie eine Therapie und bringt Selbsterkenntnis. Worte werden zu Geschichten und Geschichten zu Büchern und vielleicht entsteht dadurch sogar ein Bestseller. Fragt man Autoren wie ihr erstes Buch entstanden ist, hat fast jeder einmal so angefangen. Das muss aber nicht das Ziel und der Anspruch sein, ein Buch zu schreiben.

  1. Beobachten

Habt ihr die Menschen vor eurem Fenster mal beobachtet, was sie so treiben. Gut, während solch Krisenzeiten wie jetzt mit dem Corona-Virus ist draußen etwas weniger los, aber sonst, könnte ich mich köstlich amüsieren. Da gibt es Mütter die auf ihre Kinder einreden, da der Kleine wieder mal nicht mitkommen mag. Ist doch eine Schnecke am Wegesrand viel interessanter. Eine andere Mutter schimpft mit ihrem Kind und zerrt es hinter sich her. Eine andere Frau schiebt verträumt und selig den Kinderwagen. Den älteren Mann mit seinem kuriosen Elektroroller oder ist es ein Elektrofahrrad mag ich besonders. Ein Highlight ist immer der Nachbar gegenüber, der mir freudig zuwinkt, wenn er mich auf meinem Balkon entdeckt. So interessant können nur wenige Minuten auf dem Balkon sein. Abends ist es auch besonders interessant. Kennt ihr Stargazing, ein neuer Trend. Zu Deutsch ist es das Sterne beobachten. Zusammen mit dem Internet gehe ich dann auf die Suche nach Konstellationen am Himmelszelt.

  1. Pouring

Eine Leidenschaft von mir ist das Acryl gießen oder auch Pouring genannt. Wie sagt mein Mann immer so schön, dass entspricht meinem Wesen. Es geht schnell, ist bunt und bringt faszinierende Ergebnisse zu tage. Ja, ich probiere mich gerne aus und diese Acryl Art hat so viele verschiedene Techniken und bisher beherrsche ich nur wenig oder vielleicht auch schon einige davon.

  1. Erforschen

Steckt nicht in jedem von uns die Sehnsucht mehr über sich und seine Vorfahren zu wissen? Bei mir ist es so, zumal zum Beispiel mein Mann seinen Stammbaum bis einige Generationen zurück kennt. Ich aber nicht. Der eigenen Familiengeschichte auf der Spur zu sein, macht Spaß und ist interessant. Wie haben die eigenen Vorfahren geheißen, welche Geschichten kommen zum Vorschein. Im Internet finden sich unzählige Vorlagen für Stammbäume. Sollten Fotos da sein, könnte man diese gleich hinzufügen oder ggf. auch ein Fotoalbum gestalten für die zukünftige Generationen. Falls man seiner Nachwelt etwas hinterlassen möchte, gibt es auch schöne Bücher wie „Mama, erzähl mir aus deinem Leben“. Ich bin sehr dankbar, dass meine Mutter dieses Buch uns hinterlassen hat.

  1. Basteln

Gerade mit Kindern zu basteln ist doch wunderschön. Kinder können staunen. Zudem fördert das Basteln die Kreativität, Feinmotorik, Konzentrationsfähigkeit und Ausdauer, und das nicht nur bei den Kindern, sondern auch bei uns Erwachsenen. Bereits einfaches Ausschneiden z.B. Schattenschnitte jetzt zu Ostern trainiert die Handmuskulatur und die Koordination zwischen Augen und Händen. Es ist die kreative Entspannung. Mit etwas geschickt entsteht dann auch noch eine ganz brauchbare Dekoration für das Fenster oder als kleines Schmuckstück auf dem Regal oder dem Tisch. Beim Basteln sind die Möglichkeiten unendlich, ich habe gerade das Lettering für mich entdeckt oder das Beton gießen. Zudem liegt Basteln im Trend. Origami, die Kunst des Papierfaltens, gerade die Kraniche sind gerade der Hit.

  1. Homesteading

Kennt ihr schon den Begriff Homesteading? Nein, nun ich lernte es auch erst kennen. Man versteht darunter so etwas wie eine autonome Lebensführung oder Selbstversorgung. Dazu gehört das Konservieren von Lebensmitteln. Ich mag es zum Beispiel Marmelade zu kochen. Aber auch der gute alte Römertopf liegt im Trend. Einfach Früchte das ganze Jahr über in Rum einlegen und kurz vor Weihnachten gilt es die hochprozentigen Früchte zu Eis und Plätzchen zu genießen. Das Konservieren von Obst und Gemüse wie das Einmachen von Birnen oder die Herstellung von Apfelbrei gehört hier ebenso dazu. Es ist eine Art Lebensstil oder Lebensgefühl, dieses Homesteading.

  1. Aufräumen

Okay, dass fällt einen nicht gerade als erstes ein, wenn man an Langweile denkt, aber es kann sehr befriedigend sein, einmal auszusortieren und sich von dem einen oder anderen zu trennen. Man könnte sogar sagen, Ballast abzuwerfen oder Platz für etwas Neues zu schaffen. Bei uns gilt der Grundsatz, es darf nur was Neues angeschafft werden, wenn zuvor etwas aussortiert wurde. Nicht immer einfach, da sich ja oft der Gedanke da ist, dass könnte man noch gebrauchen. Ich frage mich dann, hatte ich es im letzten Jahr im Einsatz oder nicht? Oder eine andere Frage: Würde ich mir das im nächsten Jahr kaufen, da ich es brauche oder aber nicht. Schrank für Schrank einmal ausräumen und schauen, was da ist und was gehen darf kann neben Platz im äußeren auch Platz im Inneren bringen.

  1. Entspannen

Oh je, für einen so umtriebigen Menschen wie mich die pure Herausforderung, die mir aber auch sehr oft gelingt. Einfach auf das Sofa lümmeln mit einem Buch oder dem Kindle, dazu einen leckeren Tee, Kaffee oder eine heiße Schokolade. Ein Traum, einfach mal nichts tun und entspannen. Entspannen heißt für mich aber auch mal meine Lieblingsplaylist lautstark zu hören und wild zu tanzen oder auch Gymnastik für Beine, Po und Bauch oder sonstige Körperteile zu machen. Eben sich mal auszupowern. Wenn das Wetter schön ist und das scheint es gerade zu werden, dann ist ein Spaziergang genau das Richtige. Dort auch mal vom Wege abzukommen und eine neue Strecke auszuprobieren, ist für den Angsthasen in mir der Lerneffekt und für mein Entdeckerherz die Erfüllung. Sollte es draußen stürmen, freue ich mich auf ein Schaumbad in der Badewanne bis das Wasser kalt wird und dann beim dritten Mal nachfüllen die Haut schrumpelig wird.

  1. Träumen

Nein, ich meine nun nicht das Träumen beim Schlafen, sondern eher das Nachhängen von Gedanken. Einfach zu sein und sich zu erinnern oder Ideen zu spinnen. Meist hole ich mir hier ein paar Fotoalben her und spüre die Momente nach, die sich zeigen. Das sind schöne Momente, die mich zum Lachen bringen und voller Dankbarkeit erfüllen. Es sind aber auch Augenblicke der Trauer, der Sehnsucht nach Menschen, die ich vermisse, zum einen weil sie nicht da sind, oder mich von ihnen trennen musste. Ab und an nehme ich dann auch die Bilder und gestalte mir auf meinem Handy ein kleines Video. Viele Apps gibt es ja schon, die den eigenen Clip möglich machen.

  1. Bucket List

Sicherlich kennt ihr die Bücher „40 Dinge, dich bis zu meinem 40. Geburtstag gemacht haben will“ oder „30 Orte, die ich in meinem Leben sehen möchte“. Solche Bücher geben Einem Anreize zu hinterfragen, was einem selbst wichtig ist in seinem Leben. Typische Fragen, um eine Bucket List zu erstellen, können sein:

  • Was möchte ich erreichen im Leben?
  • Welchen DIY-Trend habe ich noch nicht ausprobiert?
  • Welche Extremsportart möchte ich noch kennenlernen?
  • Was möchte ich noch unbedingt erleben?
  • Welchen Ort möchte ich in meinem Leben noch sehen?

Für alles gilt, einfach tun, einfach ausprobieren.

Autor: Anita Schmitt